LAG beschließt neue Projekte
Politischer Bildungsurlaub, Aktionstage zur Energie- und Ressourceneffizienz, Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung von Grün- und Parkanlagen und eine neue attraktive und inklusive Sportart. Mit dem Beschluss dieser vier sehr unterschiedlichen Projekten startet die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der LEADER-Region Westharz in den Frühling. Damit haben die Projekte die Option auf eine Förderung aus EU-Mitteln.
Seit 2016 stehen der LEADER-Region Westharz 2,4 Mio. Euro für Projekte zur Verfügung. Seitdem wurden bereits einige Projekte beantragt, bewilligt und umgesetzt. Die Sanierung des Heimatmuseums in Langelsheim und die Umgestaltung des Dorfplatzes in Kirchberg wurden im vergangenen Jahr als erste LEADER-geförderte Projekte abgeschlossen. Etwa 660.000 Euro Fördermittel sind insgesamt bereits bewilligt worden. Mit den neuen Projekten können es weitere rund 30.500 Euro werden.
LEADER setzt darauf, dass die Menschen vor Ort die regionale Entwicklung mitgestalten, indem sie Projekte zur Erhaltung der Lebensqualität anstoßen und umsetzen. Ganz in diesem Sinne sind die vier neuen Projekte in Eigeninitiative lokaler Vereine entstanden. Der Schießclub Herrhausen von 1959 e.V. setzt auf eine neue attraktive und inklusive Art des Schießsports, das Blasrohrschießen. Insbesondere in Bayern hat sich das Blasrohrschießen in den letzten Jahren als neues Angebot in den Schützenvereinen etabliert. In Norddeutschland ist es noch weitgehend unbekannt. Die Sportart Blasrohrschießen ist altersunabhängig und eignet sich hervorragend für die Einbindung von Menschen mit Einschränkungen in das Vereinsleben, die Teilhabe am Sport und damit auch am Leben in der Gemeinschaft. Gerade auch für Kinder und Jugendliche sind die geringen Anschaffungskosten attraktiv. Durch das neue innovative Angebot kann der Verein neue Mitglieder gewinnen, sportliche Erfolge im Inklusionsbereich erzielen und so seine Zukunft sichern.
In Wolfshagen im Harz möchte der Bürgerverein die örtlichen Grün- und Parkanlagen zu Themen-Parks umgestalten. Die Idee ist in der Arbeitsgruppe „Dorfgestaltung“ entstanden, welche sich vor ca. vier Jahren bei einer Dorf-Zukunftswerkstatt aus Bürger/innen gebildet hat. Mögliche thematische Oberbegriffe können Natur, Historie, Tradition, Kultur, Energie, Klimaschutz oder Gesundheit sein. Die Parks sollen inhaltlich aufeinander abgestimmt sein. Um dies zu gewährleisten, wird eine Machbarkeitsstudie erstellt. Im Anschluss ist eine gezielte Umgestaltung geplant.
Darüber hinaus werden zwei Seminarangebote geschaffen. Das Internationale Haus Sonnenberg in St. Andreasberg wird als Träger politischer Bildung ein Angebot zum Bildungsurlaub anbieten. Das Thema lautet „Der Harz – Zwischen Nationalpark, Weltkulturerbe und Landflucht“. Der Bildungsurlaub verknüpft das regionale Natur- bzw. Kulturerbe mit überregionalen politischen Themen. Das Besondere ist der Ansatz des „Lernenden Wanderns“. Die Energie- und Ressourcen Agentur (ERA) möchte eine Reihe von Aktionstagen zur „Aktivierung der regionalen Potentiale von Energie und Ressourcen-Effizienz“ starten. Neben Workshops für die Verwaltung und Unternehmen sind öffentliche Veranstaltungen mit Referenten zu unterschiedlichen Themen in den vier Kommunen der LEADER-Region Westharz geplant.
Die Projekte können nach dem positiven Beschluss der LAG nun offiziell bei der Bewilligungsbehörde, dem Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) Geschäftsstelle Göttingen, beantragt werden.