Maßnahmen zur Biotopvernetzung als Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt

Projekte der 19. LAG-Sitzung am 17. November 2021

Ziele:

Übergeordnetes Ziel ist es, einen funktionierenden, vollständigen Biotopverbund im Landkreis Goslar zu schaffen. Dazu sollen u.a. die vorhandenen Trassen der Wasserleitung Granetalsperre genutzt werden. Sie bietet eine gute Orientierung für die Etablierung eines Wanderkorridors. Mit dem Projekt sollen zwei der Trittsteine für den Biotopverbund ertüchtigt bzw. vorbereitet werden.

Für die verschiedensten Artgruppen sollen neue oder zusätzliche Lebensstätten geschaffen werden. Dazu gehören Teich- und Grabenanlagen (v.a. Amphibien), Offenlandschaffung (v.a. Kräuterarten und Insekten), Förderung und Erhalt heimischer Laubgehölzgruppen (v.a. Vögel, Säugetiere), Entwicklung von Streuobstbeständen und Hecken (Fokus: Vernetzung) uvm.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Landschaftsschutz. Durch vegetationsbedeckte sowie tief durchwurzelte Flächen soll der Boden stabilisiert sowie der Versickerung und Rückhaltung von Wasser verbessert werden. Das beugt wiederum Erosion durch Wind und Wasser vor.  

Kurzbeschreibung:

Das Projekt gliedert sich in zwei Maßnahmen: 
 
Wiederherstellung und Umstrukturierung „Haar Astfeld“

Aus Gründen des Artenschutzes, gilt es weite Flächen der „Haar Astfeld“ wieder in Offenlandbereiche zu renaturieren und die noch vorhandenen Offenlandbereiche mit Heidevegetation zu erhalten. Perspektivisch soll es hier auch Gehölzgruppen als Trittsteine geben, es soll jedoch nicht das gesamte Gebiet verbuschen, wie es aktuell der Fall ist. Das Grundstück soll perspektivisch ein Mosaik aus Heide, Streuobst, Mähwiesen, Feldgehölzen, Bächen und Kleingewässern werden, dass durch ein effektives Weidetiermanagement offengehalten wird. Die Beweidung wird mit den entsprechenden Tierhaltern abgestimmt und insbesondere mit Schafen und Ziegen aber auch mit Lamas, Eseln und Rindern wie dem Roten Harzer Höhenvieh durchgeführt.

 
Aufwertung des Biotops „Schäderbaude Wolfshagen“ (vorbereitende Maßnahmen)
 
Um das Gebiet wieder naturnaher zu gestalten und Platz für Laubgehölze zu schaffen, müssen z.B. alte Weihnachtsbaumanpflanzungen (ca. 30 Fichten mit 20m Höhe) entfernt werden. Um einen Beitrag zur Vernetzung von Amphibienwanderwegen und Laichgewässern zu leisten, soll der im Projektgrundstück gelegene Teich wiederhergestellt d.h. entschlammt werden. Da direkt an der Lautenthaler Straße jährlich temporäre Amphibienzäune aufgestellt werden und rund um das Projektgrundstück weitere Kleingewässer zu finden sind, bietet sich der verschlammte Teich optimal an, in den vorhandenen Verbund integriert zu werden. Davon würden Kreuzkröten, Erdkröten, Gelbbauchunke, Fadenmolch, Teichmolch und Feuersalamander sowie verschiedene weitere Arten profitieren.
 

Projektträger: NABU Kreisgruppe Goslar e.V. 

Projektstandort: Astfeld und Wolfshagen im Harz

LEADER-Förderung: 29.344 €

Status: beschlossen