Harz soll zum E-Bike Paradies werden - Kooperationsvereinbarung unterzeichnet

04. September 2018. Akteure aus insgesamt acht LEADER- und ILE-Regionen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Österreich unterzeichnen ihre Kooperationsvereinbarung für ein transnationales LEADER-Projekt. Ziel des Projektes ist die Stärkung des E-Bike-Tourismus im Harz und im Harzvorland durch Wissenstransfer mit dem Südburgenland in Österreich.

Bild links: Die Vertreter der LEADER-Region Westharz bei der Unterzeichnung des Vertrages (v.r.) Thomas Wiesenhütter (Landkreis Goslar) als Projektträger und Anja Blümel als stellv. Vorsitzende der LAG Westharz

Die Fallsteinklause in Osterwieck bot am Dienstag einen passenden Rahmen für die Unterzeichnung des grenzübergreifenden Kooperationsprojektes. Liegt sie doch in unmittelbarer Nähe zur Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Bereits seit dem letzten Jahr liefen die Vorbereitungen für das transnationale Kooperationsprojekt „E-Bike-Paradies“. Dabei handelt es sich um eine gebietsübergreifende Kooperation zwischen LEADER-Regionen und vergleichbaren Partnerschaften in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie – und das ist besonders - einer LEADER-Region in Österreich.

Beteiligt sind drei LEADER-Regionen aus Niedersachsen: „Westharz“, „Osterode am Harz“ und „Grünes Band im Landkreis Helmstedt“ sowie die LEADER-Regionen „Harz“, „Nordharz“ und „Rund um den Huy“ aus Sachsen-Anhalt. Weitere Partner sind die ILE-Region „Elm-Schunter“ und als transnationaler Partner die Region „südburgenland plus“ aus Österreich. Die lokale Aktionsgruppe (LAG) „Rund um den Huy“ hat die Lead-Partnerschaft für das Projekt übernommen.

Ein wesentliches Projektziel ist es, Genussrouten zu schaffen, sie mit einem sportlichen Wettbewerb zu verbinden und für Gäste und Einheimische einen Anreiz für die umfangreiche Erkundung der Region im Harz und Harzvorland mit dem E-Bike zu schaffen. Dabei sollen Gäste und Einheimische über regionale Erzeuger und Erlebnisanbieter informiert und die Routen zu den beteiligten Betrieben geführt werden. In Österreich ist das „E-Bike-Paradies“ bereits erfolgreich, man verspricht sich dort durch die Kooperation mit den deutschen Partnern eine Erweiterung des bisherigen Angebots und neue Impulse. Im Gegenzug versprechen sich die Regionen im Harz bzw. im Harzvorland wertvolle Hinweise aus dem Südburgenland zum Einsatz der E-Bikes im Tourismus.

Um ein E-Bike-Paradies zu werden, sollen E-Bike-Ziele gesucht, nach einem Kriterienkatalog ausgewählt und beworben werden, z.B. lokale Betriebe, die regionale Produkte erzeugen, oder die Stationen der „Verborgenen Schätze an der Straße der Romanik“, ebenfalls ein LEADER-Kooperationsprojekt. Interessierte Betriebe können sich mit einem Erlebnispunkt oder einer Beherbergung für die Gäste auf Genusstouren am E-Bike Netzwerk beteiligen. Darüber hinaus ist eine gemeinsame Vermarktung des „E-Bike- Paradieses“ sowohl in Österreich als auch in Deutschland über ein neu zu schaffendes Buchungsportal vorgesehen. Ein neues Label „Radler-Nadel“ soll die berühmte „Harzer Wander-Nadel“ ergänzen und als Belohnung für den Besuch von zahlreichen Erlebnisorten vergeben werden. Das Projekt ist für eine Laufzeit von drei Jahren ausgelegt. Danach soll es sich durch die bis dahin geschaffene Struktur selbst tragen.

Nachdem die Kooperationsvereinbarung nun unterzeichnet worden ist, können die Förderanträge in den einzelnen Regionen gestellt werden. Erst wenn in allen teilnehmenden Partner-Regionen die entsprechenden Bewilligungen erteilt worden sind, kann das gemeinsame Projekt starten. Zwar konnten die Partner aus Österreich nicht zur Unterzeichnung anreisen, jedoch erklärte Projektinitiator Mario Wermuth sich bereit, ein Exemplar der Vereinbarung bereits in dieser Woche bei dem Kooperationspartner der österreichischen LAG im Südburgenland persönlich vorbeizubringen. Auch das ist gelebte Partnerschaft, meint Michael Schmidt, LEADER-Manager der LAG Rund um den Huy.

Bis es offiziell ab 2019 losgehen wird, wollen sich die einzelnen Partner regelmäßig über den Projektsachstand sowie die weiteren Planungsschritte verständigen. In einem ersten Schritt wird ein gemeinsames Projektmanagement ausgeschrieben, mit dem das gesamte Projekt von Anfang an begleitet wird.

Die Goslarsche Zeitung berichtet am 07.09.2018.

Bild unten: Gruppenbild nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages